Das Sairu ist die Sprache der anmutigen Wasserwesen, die im Osten von Ruthenil wohnen. Ihr Lebensraum ist ein wunderbares Gebiet aus Seen, Flüssen, Wasserfällen und Auenwäldern. Genau wie der fließende Lebensraum folgt auch die Sprache dieses Volkes oft verschlungenen Wegen, um einen Sachverhalt auszudrücken.
Für Sairu sind einfache Sätze wie etwa Die Frau steht vor dem Haus schwer zu verstehen, da ihr Bedürfnis nach Details dadurch nicht befriedigt wird. Erst wenn genügend Einzelheiten in Form von Adjektiven, Adverbien, Verben und Nebensätzen hinzugefügt werden, wird der Satz für sie verständlich. Die zusätzlichen Informationen können kausale Zusammenhänge beschreiben, aber auch zeitliche Abfolgen. Am angenehmensten empfinden die Sairu einen Satz, der auch auf die Geschichte und die Legenden ihres Volkes eingeht. Der Satz über die Frau, die vor dem Haus steht, könnte in dieser Form folgendermaßen lauten:
Eine Frau, deren Schuppen sich erst vor einigen Jahren verfestigt haben, deren Augen die Farbe der tiefsten Wasser unserer Welt tragen, steht, mit einem Lächeln auf ihren glitzerden Lippen, denn sie ist gerade dem Wasser entstiegen, nachdem sie ihre morgendlichen Schwimmübungen im Becken des Erwachens durchgeführt hat, vor ihrem anmutigen Haus, das sie mit ihrem Gemahl bewohnt, dem edelsten aller Sairu von Ruthenil.
Für Mitglieder anderer Völker kann dieser Reichtum an Einzelheiten wiederum ermüdend sein, und oft verlieren sie den Faden, während sie den verschnörkelten Beschreibungen folgen. Auch für diese Sprache ist ein längerer Aufenthalt im Gebiet der Sairu notwendig, um zu lernen, die liebevollen Verzierungen und Metaphern auszuklammern.
Der Klang des Sairu ist von vielsilbigen Wörtern gesprägt, deren häufigste Laute das I, das U und verschiedene Zischlaute sind. Besonders der R-Laut wird in dieser Sprache zusammen mit einem feinen Zischen ausgesprochen, das von Menschen nur durch eine besondere Stellung der Zunge im Rachenraum nachgeahmt werden kann.